Hautwissen
Akne
Wissen kompakt
- Akne betrifft häufig Jugendliche aufgrund hormoneller Veränderungen während der Pubertät, kann jedoch auch bei Erwachsenen (Erwachsenenakne) vorkommen.
- Eine übermäßige Talgproduktion führt zu verstopften Talgdrüsen, wodurch Mitesser, Pickel, Papeln und Knoten entstehen können.
- Leichte Akne kann durch äußerlich angewandte Pflegeprodukte, die auf die Reinigung und Regulierung der Talgproduktion abzielen, behandelt
werden. - Gute Ergebnisse erzielen u. a. Salicylsäure, Glykolsäure, Retinoide (Vitamin-A-Derivate) und Benzoylperoxid. Vitamin C wird gelegentlich wegen seiner antioxidativen Eigenschaften eingesetzt.
- Bei starker bzw. schwerer Akne ist eine medizinische Therapie erforderlich.
Was ist Akne?
Akne, insbesondere die gewöhnliche Akne (Acne vulgaris), ist eine häufige Hauterkrankung, bei der sich Unreinheiten, d. h. Mitesser (Komedonen), Pickel, Papeln und Pusteln bilden. Sie tritt überwiegend während der Pubertät auf, da hormonelle Veränderungen die Talgproduktion und die Verhornung der Haut
beeinflussen. Akne kann jedoch auch im Erwachsenenalter
fortbestehen oder erstmalig auftreten (sogenannte Erwachsenenakne). Eine frühzeitige und angemessene Behandlung ist entscheidend, um das Risiko von Narbenbildung zu minimieren.
Wer ist von Akne betroffen?
Akne ist ein globales Phänomen. Einer neuen internationalen Studie zufolge liegt die Prävalenz von Akne bei Menschen ab 16 Jahren in Europa derzeit bei 9,7 %, wobei Frauen signifikant häufiger betroffen sind als Männer. Entgegen der allgemeinen Auffassung ist Akne keine Erkrankung, die nur bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen auftritt – weltweit ist schätzungsweise einer von fünf Erwachsenen im Alter von 25 bis 39 Jahren von der Krankheit betroffen.
Was ist der Unterschied zwischen Pickeln und Akne?
„Pickel“ ist die umgangssprachliche Bezeichnung für Pusteln. Hierbei handelt es sich um einen entzündeten Mitesser, der infolge verstopfter Talgdrüsen entsteht. Pickel, Pusteln oder Papeln sind ein Symptom von Akne, können jedoch auch unabhängig von der Hauterkrankung vorkommen. Zudem treten Pickel nicht bei allen Formen von Akne vulgaris automatisch auf. Insbesondere leichte Ausprägungen der Krankheit gehen häufig nur mit Mitessern (Komedonen) einher. Solange diese sich nicht entzünden, kommt es auch nicht zur Bildung von
Pickeln.
Wie entsteht Akne?
Wenn es um die Entstehung von Akne geht, müssen zwei Aspekte berücksichtigt werden: Wie die typischen Symptome von Mitessern und Pickeln entstehen und welche Ursachen dafür verantwortlich sind.
Mitesser (Komedonen) sind das Grundelement der Akne. Sie entstehen, wenn übermäßige Verhornung (Hyperkeratose) die Ausgänge der Talgdrüsen verstopft, sodass das Sekret nicht abfließen kann. Die Mitesser bilden sich dann wie eine Art Propf auf der Talgdrüse. Ab einer gewissen Größe öffnen sie sich, und das Innere verfärbt sich an der Luft durch Oxidation schwarz (offene Komedonen). Kommt es anschließend zu einer Infektion durch Bakterien, insbesondere Propionibacterium acnes (heute: Cutibacterium acnes), verwandeln sich die Mitesser in Papeln (Knötchen) oder mit Eiter gefüllte Pusteln.
Die Hauptursache von Akne ist eine übermäßige Talgproduktion (Seborrhö). Diese wird unter anderem durch männliche Sexualhormone (Androgene) angeregt, die insbesondere in der Pubertät besonders stark ausgeschüttet werden – und zwar sowohl bei Jungen als auch bei Mädchen. Dies erklärt, warum sich das Hautbild bei den meisten Betroffenen nach der Pubertät wieder verbessert, wenn sich das hormonelle Gleichgewicht normalisiert.
Genetische Faktoren scheinen bei der Entstehung von Akne ebenso eine Rolle zu spielen wie äußere Einflussfaktoren. Mögliche Risikofaktoren werden in der Forschung kontrovers diskutiert. Eine Studie aus Litauen mit mehr als 1.200 Schülern im Alter von 7-19 Jahren kam zu dem Ergebnis, dass neben dem Beginn der Pubertät auch Übergewicht oder eine Akneerkrankung der Eltern Risikofaktoren für Akne sind.
Eine chinesische Studie mit Schülern im Alter von 10-18 Jahren hat Alter, Hauttyp (normale, Mischhaut, ölige Haut), Schlafmangel und die Verwendung von Kosmetikprodukten als Risikofaktoren identifiziert.3 Weitere, potenzielle Akne fördernde Faktoren sind Ernährungsgewohnheiten, Rauchen, die Einnahme bestimmter Medikamente und klimatische Einflüsse wie etwa UV-Strahlung.
Welche Symptome und Formen von Akne gibt es?
Es gibt verschiedene Akne-Arten sowie unterschiedliche Schweregrade. Die in der Pubertät beginnende Form der Hauterkrankung ist meist Akne vulgaris. Andere Arten wie zum Beispiel Acne inversa (auch als Hidradenitis suppurativa bekannt) oder Acne aestivalis (Sommerakne) haben andere Auslöser und sind nicht auf hormonelle Schwankungen zurückzuführen. Acne inversa ist eine chronisch entzündliche Erkrankung der Haarfollikel, während Acne aestivalis durch Sonneneinstrahlung verursacht wird. Bezüglich des Schweregrads wird zwischen leichter, mittelschwerer und schwerer Akne unterschieden.
Leichte Akne ist vorrangig durch das Auftreten vonUnreinheiten, d. h. Komedonen (offene und geschlossene Mitesser) gekennzeichnet. Größere Pusteln (mit Eiter gefüllte Läsionen) und Papeln (entzündete Knötchen) sind bei leichter Akne eher selten. Wenn diese häufiger auftreten, spricht man von einer mittelschweren Akne.
Bei schwerer Akne (z. B. Akne conglobata) bilden sich als zusätzliche Symptome Knoten (tiefe, schmerzhafte Entzündungen) in oder unter der Haut. Diese Knoten verursachen Schmerzen und sind häufig entzündlich verfärbt. Aufgrund der großen Anzahl von Pusteln, Papeln und Knoten bleibt in der Regel ein hohes Risiko für Narbenbildung bestehen. Bei schweren Formen wie der Akne conglobata oder Akne fulminans können auch systemische Symptome wie Fieber auftreten.
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Welche Wirkstoffe helfen gegen Akne?
Schwere Ausprägungen der Krankheit sollten medizinisch behandelt werden. Es gibt Cremes und Lotionen sowie verschreibungspflichtige Medikamente, die helfen können, die Talgproduktion zu regulieren und die Symptome zu kontrollieren. Für leichtere Verlaufsformen stehen rezeptfreie Produkte zur Verfügung, deren Wirkstoffe das Hautbild verbessern können.
- Glykolsäure: Eine Alpha-Hydroxysäure (AHA), die abgestorbene Hautzellen entfernt und die Hauttextur glättet. Sie ist hilfreich bei Verhornungsstörungen (Hyperkeratose), die zu Mitessern und Pickeln führen können.
- Retinoide (Vitamin-A-Derivate): Diese regulieren die Verhornung der Haut und sind besonders wirksam gegen Mitesser (Komedonen) und entzündliche Akne. Sie fördern die Zellerneuerung und beugen der Verstopfung der Talgdrüsen vor.
- Salicylsäure: Eine Beta Hydroxysäure (BHA), die tief in die Poren eindringt, sie reinigt, die Haut exfoliert und entzündungshemmend wirkt. Sie ist besonders wirksam bei der Behandlung von Mitessern und leichter Akne.
- Niacinamid: Ein Vitamin B3-Derivat, das entzündungshemmend wirkt und die Talgproduktion reguliert. Es kann bei leichten bis mittelschweren Akneformen helfen und ist gut verträglich.
- Azelainsäure: Hat antimikrobielle und entzündungshemmende Eigenschaften. Sie ist besonders wirksam bei leichter bis mittelschwerer Akne und hilft zudem bei der Reduzierung von postinflammatorischen Verfärbungen.
- Aloe Vera: Beruhigt die Haut und hat entzündungshemmende Eigenschaften, allerdings ist die Wirkung bei Akne eher unterstützend und nicht primär therapeutisch.
- Vitamin C: Bekannt für seine antioxidativen Eigenschaften. Es wird hauptsächlich zur Reduktion von postinflammatorischen Hyperpigmentierungen verwendet, hat aber keinen direkten Effekt auf die Akne selbst.
Die regelmäßige Reinigung der Haut ist entscheidend, um Entzündungen vorzubeugen und überschüssigen Talg zu entfernen. Es sollten sanfte, nicht reizende, pH-hautneutrale Produkte (mit einem pH-Wert von etwa 5,5) verwendet werden, um die Hautbarriere zu schützen und Irritationen zu vermeiden.
Woran erkennt man gute Produkte gegen Akne?
Gute Produkte gegen Akne sollten die Poren nicht zusätzlich verstopfen (nicht-komedogen sein), entzündungshemmend wirken und dafür sorgen, dass überschüssiger Talg schonend und effektiv entfernt wird, ohne die Haut zu reizen. Ideal ist eine leichte, nicht fettende Formulierung von Cremes, Lotionen und ähnlichen Produkten. Fetthaltige Produkte oder solche, die reich an Ölen sind, können die Poren zusätzlich verstopfen und das Akneproblem verschlimmern, insbesondere bei Personen mit fettiger oder Mischhaut.
Vermeiden sollte man Produkte mit folgenden Inhaltsstoffen:
- Silikone: Sie können einen Film auf der Haut bilden und die Poren verstopfen.
- Parabene: Sie stehen im Verdacht, hormonell wirksam zu sein.
- Mikroplastik: Es kann die Haut reizen und ist umweltproblematisch.
Ein pH-Wert um 5,5 ist ideal, um den natürlichen Schutzmantel der Haut zu bewahren. Produkte mit bewährten aknebekämpfenden Wirkstoffen wie Salicylsäure, Niacinamid, Retinoiden oder Azelainsäure sind ebenfalls empfehlenswert bei Akne.
Häufige Fragen zum Thema Akne
Stress, fetthaltige Pflegeprodukte und üppig aufgetragenes Make-up, das die Poren verstopft, können Akne verschlimmern. Auch entzündungsfördernde Nahrungsmittel stehen im Verdacht, einen negativen Effekt auf die Erkrankung zu haben. Dazu gehören unter anderem Milchprodukte, Zucker und Weißmehle. Zudem sollte man das Ausdrücken von Mitessern (Komedonen) und Pickeln unterlassen, da dies die Entzündungen verschlimmern und die Bildung von Narben begünstigen kann.
Bei den meisten Menschen bildet sich die Hauterkrankung nach dem Ende der Pubertät von allein wieder zurück, sobald das hormonelle Gleichgewicht wieder hergestellt ist. Trotzdem kann es sinnvoll sein, die Haut zu behandeln, um die Entstehung von Narben zu vermeiden. Darüber hinaus fühlen sich viele Betroffene aufgrund der Erkrankung stigmatisiert, was zu einem verminderten Selbstwertgefühl führen kann. In einigen Fällen drohen sogar psychische Folgeerkrankungen wie Angstzustände oder Depressionen.
Die Gründe für das erstmalige Auftreten von Akne im Erwachsenenalter sind vielfältig. Hormonelle Veränderungen, wie sie etwa während einer Schwangerschaft oder durch die Einnahme hormoneller Verhütungsmittel auftreten, spielen oft eine Rolle. Auch der individuelle Hauttyp, die Einnahme von Medikamenten, Stress sowie durch Make-up oder Feinstaub verstopfte Poren können mitverantwortlich sein.
Es gibt zahlreiche Hausmittel, die angeblich gegen Akne im Gesicht sowie an Armen, Rücken und Nacken helfen sollen. Diese sind jedoch in der Regel mit Vorsicht zu genießen, da ihre Wirksamkeit wissenschaftlich meist nicht belegt ist. Bisher vorliegende Studien liefern noch kein einheitliches Bild zur Wirksamkeit von bestimmten Ernährungsformen, Teebaumöl, Bienengift etc.
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