Ratgeber

Azelainsäure

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Wissen kompakt

  • Azelainsäure wird in dermatologischen und kosmetischen Produkten als Creme, Salbe, Gel, Serum oder Peeling verwendet.
  • Es wirkt antibakteriell, hautschuppend, entzündungshemmend, antikomedogen und antioxidativ.
  • Es reduziert leichte bis mittelschwere Akne, Mittesser, Hyperpigmentierung und Rosacea, verfeinert das Hautbild und wirkt frühzeitiger Hautalterung entgegen.
  • Azelainsäure ist generell gut verträglich und kann mit weiteren Hautprodukten kombiniert werden.
  • Wichtig ist eine begleitende Feuchtigkeitspflege und ein Sonnenschutz mit mindestens Faktor 30.

Was ist Azelainsäure?

Azelainsäure (Azelaic Acid) gehört zu den Dicarbonsäuren und wird als Wirkstoff unter anderem bei Akne, Rosacea und Hyperpigmentierung verwendet. Der weiße, geruchlose und kristalline Feststoff wird in Cremes oder Salben äußerlich angewendet. Azelainsäure wirkt antibakteriell, exfolierend, entzündungshemmend antikomedogen und antioxidativ.

Worin ist Azelainsäure enthalten?

In der Natur kommt Azelaic Acid beispielsweise in Weizen, Roggen und Gerste vor. Für die Verwendung in der Dermatologie und Kosmetik wird der Wirkstoff Azelainsäure jedoch meist synthetisch aus Rizinusöl und Kaliumpermanganat hergestellt.

Wofür wird Azelainsäure verwendet?

Azelainsäure kann Cremes, Salben, Seren und Gels zugesetzt werden, aber auch in Peelings und Reinigungspads enthalten sein. Präparate und Kosmetika mit diesem Wirkstoff reduzieren Mitesser und leichte bis mittelschwere Akne , Rosacea und Hyperpigmentierung. Sie reinigen verstopfte Poren und verfeinern das Hautbild. Azelaic Acid kann auch zur Minderung von Falten eingesetzt werden.

Wie wirkt Azelainsäure?

Azelainsäure hat eine Reihe unterschiedlicher Wirkungen:

  • Sie reguliert die Verhornung der Haut und normalisiert Verhornungsstörungen (Hyperkeratosen).
  • Durch die exfolierende Wirkung werden abgestorbene Hautschüppchen entfernt und die Haut gereinigt.
  • Die antibakterielle, entzündungshemmende Azelainsäure Wirkung hilft gegen Akne.
  • Antikomedogene Eigenschaften beschleunigen die Auflösung von Mitessern.
  • Die entzündungshemmende Wirkung lindert Rötungen bei Rosazea.
  • Azelaic Acid wirkt der Hyperpigmentierung entgegen und hellt Pigmentflecken auf.
  • Als starkes Antioxidans schützt sie die Haut vor schädlichen Umwelteinflüssen.

Wie wendet man Produkte mit Azelaic Acid korrekt an?

Nach der gründlichen Reinigung der Haut wird eine kleine Menge des Azelainsäure Serums, des Gels, der Salbe oder der Creme sanft auf das betreffende Hautareal aufgetragen und einmassiert. Augen, Mund und Schleimhäute müssen ausgespart werden. Die Häufigkeit der Anwendung hängt von den individuellen Beschwerden ab. Oft ist eine tägliche Anwendung morgens und abends vorgesehen. Nach der Verwendung müssen die Hände gewaschen werden.

Hat Azelainsäure Nebenwirkungen?

Generell wird Azelainsäure gut vertragen. Vor allem bei höheren Konzentrationen (15–20 Prozent) des Wirkstoffs können jedoch manchmal Nebenwirkungen auftreten. Diese zeigen sich meist zu Beginn der Behandlung und verschwinden dann wieder. Zu möglichen Nebenwirkungen zählen:

  • empfindliche Haut
  • Hauttrockenheit
  • Juckreiz und Kribbeln auf der Haut
  • leichtes Brennen
  • Rötungen
  • Schwellungen

Azelainsäure Anwendung: Ist sie für jeden Hauttyp geeignet?

Hautpflege-Produkte mit Azelainsäure sind grundsätzlich für alle Hauttypen geeignet. Bei sehr empfindlicher und trockener Haut sowie bei Neurodermitis ist jedoch Vorsicht geboten. Eine hautärztliche Beratung kann bei der Einschätzung helfen, ob die Azelainsäure-Wirkung der Haut gut tut. Es empfiehlt sich auch, langsam mit dem Einsatz von Azelainsäure-Pflegeprodukten zu beginnen, z. B. mit 2 bis 3 Anwendungen pro Woche am Abend. Wenn das Produkt gut vertragen wird, kann es bis zu 2-mal täglich aufgetragen werden.

Wann sollte man Azelainsäure nicht verwenden?

In manchen Fällen kann Azelainsäure Unverträglichkeitsreaktionen oder Allergien auslösen. Falls z. B. anhaltender Juckreiz, Brennen oder Stechen auftreten, muss die Behandlung abgebrochen werden. Azelainsäure kann in Schwangerschaft und Stillzeit laut derzeitigen Informationen angewendet werden. Säuglinge dürfen nicht in Kontakt mit Hautbereichen kommen, auf denen Azelainsäure angewendet wurde.

Sind Produkte mit Azelainsäure verschreibungspflichtig?

Produkte mit einer Dosierung zwischen 15 und 20 Prozent Azelainsäure sind verschreibungspflichtig und nur in der Apotheke erhältlich. Sie werden z. B. bei Rosazea oder Akne verschrieben. Bei einem Anteil 10 Prozent oder weniger Azelainsäure handelt es sich in der Regel um frei verkäufliche Hautpflegeprodukte. Sie sind für leichtere Hautprobleme bestimmt.

Kann Azelainsäure mit anderen Hautprodukten
kombiniert werden?

Azelainsäure Präparate können gut mit anderen Produkten verwendet werden. Empfehlenswert ist eine begleitende Feuchtigkeitspflege sowie zum Abschluss der morgendlichen Routine eine Creme mit hohem Lichtschutzfaktor. Auch eine Kombination mit AHA- oder BHA-Peelings (Alpha- oder Beta-Hydroxy-Peelings) ist sinnvoll. Diese haben, wie die Azelainsäure, die Haut peelende Eigenschaften. Sie entfernen abgestorbene Hautzellen und verfeinern das Hautbild. Überschüssiger Talg und verstopfte Poren werden so noch effektiver reduziert.

Woran erkennt man gute Produkte mit Azelainsäure?

Qualitativ hochwertige Produkte mit Azelainsäure sollten nur die notwendigsten wirksamen Inhaltsstoffe enthalten und dermatologisch getestet sein. Gute Produkte verzichten in der Regel auf Alkohol, kritische Duftstoffe, Sulfate, Parabene und Phthalate, um eine hohe Güte und Verträglichkeit zu gewährleisten.

Wie lange dauert es, bis sich die Azelainsäure-Wirkung auf der Hautzeigt?

Bei Erkrankungen wie Akne und Rosazea zeigt sich in der Regel nach vierwöchiger Azelainsäure-Anwendung eine Besserung. Auch bei geringerer Azelaic Acid Konzentration, wie z. B. zur Pflege von Mischhaut und fettiger, zu Mitessern neigender Haut, braucht es mehrere Wochen, um eine sichtbare Wirkung zu erzielen.

Ist Azelainsäure für die Behandlung von Akne bei Jugendlichen geeignet?

Auch Jugendliche im Alter von 12 bis 18 Jahren können mit Azelainsäure behandelt werden, wenn es darum geht, Akne-Symptome zu reduzieren. Hierfür ist, wie bei Erwachsenen, eine ärztliche Verschreibung erforderlich.

Worauf muss man bei der Anwendung von Azelainsäure noch achten?

Azelainsäurehaltige Präparate dürfen nicht mit Augen, Mund und Schleimhäuten in Berührung kommen. Falls das passiert, muss man sie mit viel Wasser abwaschen bzw. ausspülen. Grundsätzlich müssen die Hände nach jeder Anwendung gewaschen werden.

Gibt es Wechselwirkungen zwischen Azelainsäure und anderen Substanzen?

Bislang wurden keine Wechselwirkungen mit anderen Substanzen festgestellt.

Kann die Azelainsäure-Wirkung Haut glätten und Falten reduzieren?

Ein leicht peelender Effekt ist Teil der erwünschten Azelainsäure-Wirkung. Hautschüppchen und Verhornungen werden wirksam entfernt und Poren sanft gereinigt. Auf diese Weise wird das Hautbild ebenmäßiger und erscheint glatter. Zusätzlich wirkt Azelainsäure antioxidativ, das heißt, sie kann die Haut vor zellschädigenden freien Radikalen schützen. Somit kann sie einer frühzeitigen Hautalterung entgegenwirken.

Darf man nach der Azelainsäure-Anwendung in die Sonne?

Wer Azelainsäure Produkte verwendet, muss auf einen ausreichenden Sonnenschutz achten. Die exfolierende (peelende oder abschuppende) Eigenschaft des Wirkstoffs macht die Haut anfälliger für UV-Strahlung und damit für Sonnenbrand und seine schädlichen Folgen. Daher sollte eine Sonnencreme mit Faktor 30 oder höher jeden Morgen nach der Azelainsäure Anwendung aufgetragen werden, selbst wenn es draußen bewölkt ist.