Ratgeber
Phosphatidylcholin
Wissen kompakt
- Phosphatidylcholin ist natürlicher Bestandteil der Zellmembran
- Wird in Lebensmittelindustrie, Medizin und Kosmetik eingesetzt
- Versorgt die Haut mit Feuchtigkeit und fördert die Feuchtigkeitsaufnahme
- Hilft, die natürliche Schutzbarriere der Haut zu erhalten
- Wird in Cremes und Lotionen verwendet
Was ist Phosphatidylcholin?
Phosphatidylcholin gehört zu den Phospholipiden und ist ein wichtiger Bestandteil von menschlichen und tierischen Zellen, genauer gesagt der Zellmembran. Häufig wird anstelle von Phosphatidylcholin auch der Begriff Lecithin verwendet. Aufgrund seiner verschiedenen Funktionen wird Phosphatidylcholin in verschiedenen Bereichen, von der Lebensmittelindustrie bis zur Kosmetik, eingesetzt.
Worin ist Phosphatidylcholin enthalten?
Phosphatidylcholin setzt sich aus Glycerin, Fettsäuren, Phosphorsäure und Cholin zusammen. Es ist ein natürlicher Bestandteil des menschlichen Körpers und wird auch dort gebildet oder über die Nahrung aufgenommen. Phosphatidylcholin sowie seine Bestandteile, u. a. Cholin, kommen beispielsweise in Sonnenblumenkernen oder Soja vor. In der Lebensmittelindustrie ist Phosphatidylcholin bzw. sind Lecithine als Zusatzstoffe zugelassen. Sie erfüllen die Funktion von Emulgatoren.
Meist erfolgt die Gewinnung von Phosphatidylcholin, Cholin und anderen Lecithinen bzw. Lecithin-Bestandteilen auf technischem Wege, indem diese aus Soja oder Samen extrahiert werden. Dabei kann es zu einer Vermischung verschiedener Phospholipide kommen, sodass im letztendlichen Produkt nicht nur Phosphatidylcholin enthalten ist.
Neben der Lebensmittelindustrie gehört zu den Phosphatidylcholin-Anwendungsgebieten auch die Medizin. Aktuelle Studien deuten u. a. darauf hin, dass das Phospholipid eine positive Wirkung auf die chronisch-entzündliche Darmerkrankung Colitis ulcerosa haben kann¹. In der Kosmetik wird Phosphatidylcholin vor allem aufgrund seiner feuchtigkeitsspendenden und Hautbarriere-stabilisierenden Eigenschaften geschätzt. Lecithine sind hier etwa in Cremes und Lotionen, aber auch in Haarshampoo enthalten.
Wie wird Phosphatidylcholin vom Körper aufgenommen?
Phosphatidylcholin wird normalerweise über die Nahrung vom Körper aufgenommen. Viele Lebensmittel enthalten einen Mix aus verschiedenen Phospholipiden, von denen Phosphatidylcholin ein wichtiger Bestandteil ist. Ein Stück weit kann der Körper Phosphatidylcholin sowie dessen Bestandteile (zum Beispiel Cholin) auch selbst produzieren.
Neben der Aufnahme über die Nahrung und die körpereigene Produktion gibt es noch einen dritten Weg, wie der Körper Lecithine aufnehmen kann: über die Haut. Nach dem Auftragen von geeigneten Cremes, Lotionen oder Seren dringen die Phospholipide in die Epidermis ein und entfalten hier die gewünschte Wirkung.
Wie wirkt Phosphatidylcholin?
Lecithine bzw. Phospholipide erfüllen im Körper eine ganze Reihe wichtiger Funktionen. Eine der wichtigsten Phosphatidylcholin-Wirkungen ist die Unterstützung des Ionentransports durch die Zellmembranen. Nur so können Nervenimpulse in Gehirn und Körper ungehindert weitergegeben werden. Deshalb wird auch häufig versucht, Lecithin, Cholin und Co. als leistungssteigernde Substanz fürs Gehirn zu vermarkten. Studien konnten eine derartige Wirkung bislang jedoch nicht nachweisen.
Ganz anders sieht es dagegen im kosmetischen und medizinischen Bereich aus. So wird Phosphatidylcholin in der ästhetischen Medizin bereits seit vielen Jahren erfolgreich in Injektionen zur Einschmelzung von Fettpölsterchen genutzt². In der Kosmetik wiederum dienten hautidentische Lecithine lange Zeit ausschließlich als Emulgatoren. Mittlerweile ist jedoch bekannt, dass die Zusammensetzung aus Glycerin, Cholin und Co. selbst positive Effekte auf die Haut haben kann.
Als Creme aufgetragene Phospholipide sind Feuchtigkeitsspender und bewirken eine Hydratisierung der Haut. Durch anschließend einsetzende enzymatische Reaktionen wird die Wasseraufnahmefähigkeit gesteigert. Gleichzeitig trägt das Lecithin dazu bei, die Hautschutzfunktion der Hautbarriere zu stärken³.
Produkte mit Phosphatidylcholin
Kann Phosphatidylcholin Nebenwirkungen haben?
Aus Angst vor einer Unterversorgung mit Phosphatidylcholin bzw. Cholin nehmen viele Menschen entsprechende Nahrungsergänzungsmittel ein. Eine Überdosierung ist jedoch möglich und kann zu Erbrechen, verstärkten Schwitzen und übermäßigem Speichelfluss führen⁴. Beim Auftragen auf die Haut in Form von Cremes oder Salben sind keine Nebenwirkungen bekannt.
Warum wird Phosphatidylcholin in kosmetischen Produkten verwendet?
Phosphatidylcholin übernimmt in kosmetischen Produkten verschiedene Funktionen bzw. kommt in unterschiedlichen Formen vor. Als hautidentischer Wirkstoff wird er vor allem für seine hydratisierenden Eigenschaften geschätzt. Er versorgt die Haut mit Feuchtigkeit und sorgt dafür, dass diese besser aufgenommen werden kann. Gleichzeitig unterstützt er die natürliche Hautbarriere und damit die Schutzfunktion der Haut. Klinische Studien haben gezeigt, dass die kosmetische Anwendung zu einer sichtbar und spürbar glatteren Haut führen kann⁵.
Woran erkennt man gute Produkte mit Phosphatidylcholin?
Gute kosmetische Produkte mit Phosphatidylcholin basieren auf hautidentischen Formulierungen. Das bedeutet, dass vorwiegend auf Substanzen gesetzt wird, die natürlicherweise in der Haut bzw. deren Bestandteilen vorkommen – wie zum Beispiel Phosphatidylcholin oder auch Cholin. Gleichzeitig verzichten hochwertige Produkte auf fragwürdige Substanzen, wie etwa Parabene oder Silikone.
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